„Die Grotte“
von Jean Anouilh
März 2003
Bilder
Stück
Der Autor tritt, als wäre er ein Schauspieler, ins Rampenlicht. Er gesteht, dass er nur zwei Szenen schreiben konnte. Nun müssen ihm die Schauspieler helfen, die Aufführung noch zu retten. Diese kennen sich sowohl im ersten Stock der gräflichen Wohnung des Faubourg St. Germain, als auch in der Grotte aus. In dieser Düsternis leben die Köchin, das Küchenmädchen, der Kutscher und der Kammerdiener des Grafen. Niemals würde jemand von oben nach unten, niemals jemand von unten nach oben steigen …
Wenn der Vorhang aufgeht, ist Marie-Jeanne, die Köchin des Hauses, bereits erstochen. Der Kommissar versucht den Mord anhand improvisierter Spielszenen aufzudecken. Doch er entlarvt damit zwischen Herrschaft und Dienstboten ein Geflecht von Verbrechen, von Ausbeutung und Bösartigkeit und rührt den Schlamm der Grotte bis in die Tiefen auf …
Autor
Für das Publikum blieb er ein relativ Unbekannter, aber dennoch ist er einer der originellsten und brillantesten Stückeschreiber unserer Zeit. 30 Theaterstücke entsprangen der Feder von Jean Marie Lucien Pierre Anouilh. „Der Reisende ohne Gepäck“ (1936), „Euridike“ (1942), „Antigone“ (1943) sowie „Beckett oder die Ehre Gottes“ (1959) sind nur einige davon.
Geboren wurde der „große spöttische Poet“ am 23. Juni 1910 in Bordeaux/Frankreich. Durch seine Mutter, eine Geigerin, erhält er frühen Kontakt zur Theaterwelt. Nach dem Abbruch seines Studiums der Rechtswissenschaften wegen Geldmangels, arbeitete er in einer Werbeagentur und als Sekretär eines Schauspielers und Regisseurs und schließlich als freier Schriftsteller. In seinen Stücken kritisiert er nicht nur die Gesellschaft, sondern wagt sich auch an schwierigere Themen und lässt die „Antigone“ für viele zum Inbegriff des Widerstands gegen die deutsche Besatzungsmacht werden.
Er wurde mit dem „Grand Prix mondial Cino del Duca“, dem Preis der französischen Theaterkritik und dem „Großen Theaterpreis“ der Académie FranVaise ausgezeichnet.
Doch vor allen anderen Dingen wollte er nur eines: sein Publikum sollte über dem Denken das Lachen nicht versäumen!
Jean Anouilh starb am 3. Oktober 1987 in Lausanne/Schweiz.
Ensemble
Autor | Christian Süß |
Gräfin | Andrea Bader |
Graf | Markus Schwab |
Baron Jules | Stefan Baumgartner |
Baronin Jules | Anja Smetana |
Seminarist | Leif-Börge Struck |
Kommissar | Norbert Ebner |
Vater Roman, Butler | Falko Fischer |
Marie-Jeanne, Köchin | Heike Dietrich |
Leon, Kutscher | Tobias Zinner |
Marcel, Diener | Christian Schnappinger |
Hugueline, Zimmermädchen | Simone Backes |
Adèle, Küchenmädchen | Kerstin Altschäffl |
Alexis, Küchenhilfe | Ankica Sebalj |
Bühne | Carlos Wildner Stefan Grundei |
Licht | Robert Seidl Jürgen Schwab |
Maske | Christiane Böggemann Sabine Hirsch Christiane Hintze |
Plakat | Gertie Huber |
Regie | Andreas Gärtner |