„Die Welle“
Morton Rhue (in einer Fassung von Reinhold Tritt)
April/Mai 2015 | Februar 2016
Mit freundlicher Unterstützung der Medienzentrale Aichach-Friedberg
Bilder und Video
Stück
Ben Ross ist Geschichtslehrer an einer High School in einer amerikanischen Kleinstadt. Als er in einer Klasse das Thema Nationalsozialismus behandelt, fragen ihn seine Schülerinnen und Schüler, wie es gelingen konnte, Menschen derart zu manipulieren, dass sie völlig kritiklos einer menschenverachtenden Ideologie folgen.
Die Fragen der Klasse, wie sich ein solches Regime etablieren konnte und wie es sein kann, dass viele Deutsche vom Holocaust nichts gewusst hätten, kann Ben Ross nicht präzise und tiefgründig beantworten. Zudem sind seine Schülerinnen und Schüler überzeugt, dass sich so etwas nicht wiederholen könne.
Ben Ross hat daraufhin die Idee, ein Experiment mit seinen Schülerinnen und Schülern durchzuführen, das zeigen soll, wie einfach Menschen in ihrem Verhalten beeinflusst werden können und wie es gelingen kann, eine diktatorische Gesellschaftsform zu etablieren.
Grundlage für die Entwicklung der autoritären und totalitären Grundordnung sind die drei Prinzipien „Macht durch Disziplin“, „Macht durch Gemeinschaft“ und „Macht durch Handeln“.
Es gelingt ihm, seinen Schülerinnen und Schülern seinen Willen und seine Befehle aufzudrängen, ohne dass diese merken, was mit ihnen passiert.
In der Klasse entwickelt sich eine unbedingte und die Individualitätder Personen negierende Gemeinschaft, die durch das Symbol der Welle und einen eigenen Gruß nach innen und außen dargestellt wird.
Die Mitglieder der Bewegung sind angehalten, geschlossen zu handeln und neue Mitglieder zu werben. Durch die Verteilung von Mitgliedsausweisen und die Verteilung verschiedener Rollen in der Gruppe werden hierarchische Strukturen geschaffen. Denunziantentum wird gefördert, Andersdenkende werden unterdrückt und ins Abseits gestellt. Ein &Üuml;berwachungssystem etabliert sich.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Einflussnahme auf schwächere und weniger selbstbewusste Schülerinnen und Schüler, die sich mit den für sie vorteilhaften Strukturen innerhalb der Gruppe identifizieren, sich integrieren und in der Gemeinschaft profilieren.
Die Welle verfügt über keinerlei inhaltliche Grundsätze, Ziele oder Ideologien.
Die Bewegung verselbstständigt sich immer mehr. Die Mitgliedschaft in der elitären Gemeinschaft wird für Schülerinnen und Schüler in der ganzen Schule zum Ziel, ohne dass hinterfragt wird, wofür die Welle steht und welchem Zweck diese dient.
In der Folge werden ehemals gute Freunde zu Feinden. Schließlich wird ein jüdischer Schüler, der sich der Bewegung nicht angeschloßen hat, ein Opfer von Gewalt.
Daraufhin stoppt der Geschichtslehrer, Ben Ross, das Experiment. In einer eigens einberufenen Versammlung hält er den Schülerinnen und Schülern ein Bild Adolf Hitlers vor und klagt diese mit den Worten „Ja, ja, ihr wärt alle gute Nazis gewesen.“ an.
„Die Welle“ zeigt auf erschreckende Weise, wie schnell eine solche totalitäre und von allen für unmöglich gehaltene Bewegung Wirklichkeit werden kann.
Das Buch beruht auf einem im Jahr 1967 an einer High School in Palo Alto (USA) durchgeführten Experiment, das den Titel „The Third Wave“ erhielt.
Autor
Morton Rhue ist der Künstlername von Todd Strasser, einem US-amerikanischen Schriftsteller. Der Name ist nach eigenen Angaben des Autors ein Wortspiel aus den französischen Wörtern Mort (Tod = Todd) und Rue (Straße = Strasser).
Morton Rhue wuchs in Long Island (New York) auf. Nach seiner Schulzeit studierte er zuerst an einem College in New York, welches er jedoch bald wieder verließ. Anschließend zog Morton Rhue nach Europa, wo er seinen Lebensunterhalt als Straßenmusiker verdiente.
Nach seiner Rückkehr in die VEreinigten Staaten, begann er Literatur zu studieren. Nach seinem Abschluss 1974 arbeitete er einige Jahre lang als Zeitungsreporter und Werbetexter.
Bereits zu dieser Zeit schrieb er Kurzgeschichten, die in verschiedenen Zeitungen wie der New York Times oder im Esquire veröffentlicht wurden. 1978 wurde sein erster Roman mit dem Titel Angel Dust Blues publiziert. Mit diesem verdiente er so viel Geld, dass er sich eine Glückskeksfabrik kaufen konnte, von deren Gewinn er 12 Jahre leben konnte.
In den USA hat er sich durch weitere zahlreiche Publikationen sowie durch mehrere Romane für Jugendliche einen Namen gemacht. Im deutschen Sprachraum wurde er vor allem durch das Buch „Die Welle“ bekannt.
Rhue greift in seinen Büchern kontroverse Themen wie Gewalt an Schulen oder Obdachlosigkeit auf und bearbeitet sie für Jugendliche.
Ensemble
Ben Ross | Markus Schwab |
Christie Ross | Irene Neukirch |
Direktor Owens | Andreas Gärtner |
Laurie Saunders | Louisa Grötsch |
David Collins | Maurizio Karge |
Robert Billings | Anna Eberl |
Brian Ammon | Gabriel Gärtner |
Brad Marlowe | Luca Lerchl |
Amy Smith | Silke Auctor |
Alex Cooper | Tobias Schwab |
Andy Block | Ricarda Martin |
Andrea White | Jessica Eglauer |
Janet Baker | Lillian Wigers |
Sarah Adams | Charlotte Wolf |
Regie | Simone Seitz |
Filmtrailer | Louisa Grötsch |
Bühne | Carlos Wildner Jürgen Schwab Andreas Martin Falko Fischer |
Technik | Julian Hirsch Christian Magnussen Klaus Lihotzky Arne Redl |
Maske | Yvetta Harnisch Barbara Melcher Sabine Hirsch Tanja Gärtner Sabine Heinrich |
Plakat | Markus Seitz |
Kasse | Martina Grundei |